Projekt 2015
Togo
Togo 2015
Neues EEG für die Hospitalschwestern in Katihoe
Das seit 2010 installierte EEG-System hatte leider im Jahr 2015 einen Defekt. Dieser konnte auch vor Ort durch einen Medizintechniker von Neurolite Helps nicht behoben werden. Gemeinsam mit Dr. Oehl und dem Verein Togohilfe-Leutesdorf e.V. installierten wir deshalb ein neues EEG-System. Das Gerät wurde durch die Firmen Natus und Neurolite AG durch eine grosszügige Spende finanziert. In den ersten vier Tagen hat Neurolite Helps in Katihoe EEG’s abgleitet und danach das Gerät im neuen Zentrum der Hospitalschwestern in Lome installiert. Neurolite Helps kümmert sich weiterhin in Zusammenarbeit mit Dr. Oehl um alle Reperaturen und den teschnischen Support als langfristiger Partner.
Projektbericht Togo 2015
Aufgrund meiner Arbeit beim Schweizerischen Epilepsiezentrum wurde ich von Dr. Bernhard Öhl angefragt, ihm bei einigen Projekten des Verein Togohilfe Leutesdorf e.V. zu helfen, welcher er präsidierte. Es gab gleich zwei dringende und wichtige Projekte bei denen er Unterstützung brauchte. Zum einen war da ein Bedarf eines EEG-Gerätes in einem neuen Spital zur ambulanten Versorgung nervenkranker Patient:innen in der Hauptstadt Lomé und zum anderen war das EEG-Gerät im Krankenhaus Hôtel Dieu in Mome Katihoe defekt und musste dringend repariert werden. Beide Spitäler werden von den gütigen Hospitalschwestern des Hôtel Dieu, einem Orden aus dem Burgund betrieben. Die drei Gründerinnen kamen aus dem Kloster in Sitten 1998 nach Togo und gründeten dort einen Ableger des Ordens. Die gegenwärtig etwa 1000 Patienten pro Monat können nur deshalb empfangen und betreut werden, weil sich zwischenzeitliche zahlreiche junge Togoles:innen der Gemeinschaft angeschlossen haben.
Tropenkrankheiten wie Malaria sind an sich schon bedrohlich. Doch durch die Krankheit Malaria leiden viele Menschen im Land auch noch an Epilepsie welche durch den Erreger ausgelöst wird. Die Diagnose mit Hilfe eines EEG-Gerätes ist nötig, um die richtige Medikamententherapie zu verschreiben. Menschen mit Epilepsie werden wegen der traditionellen Vorurteile in Afrika häufig stigmatisiert, haben selten einen Schulabschluss, keine Ausbildung und leben häufig am Rand der Gesellschaft. Zugleich brauchen sie für ihre Erkrankung regelmässige medizinische Kontrollen und eine ständige Versorgung mit Medikamenten.
Die Projekte interessierten und motivierten mich sehr, deshalb ging ich auf die Suche nach Unterstützung. Dank einer grosszügigen finanziellen Spende der Neurolite AG und einigen Komponenten für ein EEG-Gerät sowie für die Reparatur, konnte das Projekt schon fast beginnen. Die restlichen, noch notwendigen Komponenten konnte ich von der Firma Natus bekommen. Dem Projekt stand also nichts mehr im Weg und wir fingen an, unsere Reise zu planen. Dank Dr. Bernhard Öhl, der regelmässig nach Togo fliegt, war das schnell erledig, auch die ganzen administrativen Aufgaben wie Visa oder Flugbuchung waren rasch erledigt. Das Schwierigste war das Packen der Koffer mit dem ganzen Material. Für alles was Platz nahm, mussten dringend benötigte Medikamente zu Hause bleiben. Das Persönliche musste sich also auf das Handgepäck beschränken, wobei ich meine Werkzeuge auch im Handgepäck mitnahm. Und so begann das Abenteuer in den Jungel von Togo…
In Lomé angekommen wurden wir von einer Ordensschwester empfangen und mit einem Geländefahrzeug mehrere Stunden ins Landesinnere nach Mome Katihoe gebracht. Zu Jener Zeit gab es immer wieder Kontrollen durch Militärs oder Strassenblockaden durch Kriminelle. Doch dank dem enormen Ansehen des Ordens im Land wurden wir von allen unbehelligt gelassen, das war wirklich beeindruckend. Wir wurden natürlich ausserhalb des Schwesternklosters im Krankenhaus einquartiert. Gleich da wo wir die nächsten Tage unsere Arbeit leisteten. Denn, nicht nur die Reparatur stand bevor, natürlich musste Dr. Öhl auch seine Kontrollen durchführen und dazu mussten die EEG’s abgeleitet werden. Dank guter Vorbereitung konnte ich die Reparatur am ersten Tag durchführen und die eigentliche Arbeit konnte beginnen. Mit Hilfe von Carmela Wunderlin, einer ausgebildeten EEG-Assistentin aus dem Schweizerischen Epilepsiezentrum, welche uns begleitete, haben wir täglich zwischen 10 und 14 EEGs abgeleitet. Wir arbeiteten bis zum Umfallen, wurden dann aber mit grosser Herzlichkeit von den Ordensschwestern bewirtet.
Nach 8 Tagen wurde ich dann von Schwester Elise nach Lomé begleitet um im neuen Spital zur ambulanten Versorgung nervenkranker Patient:innen, das mitgebrachte EEG zu Installieren. Als alles bereit war, kamen auch Carmela und Dr. Öhl dazu, um das dortige Personal zu schulen. Auch ich versuchte einem technisch begabten Mitarbeiter mein Wissen weiter zu geben für den Fall, dass etwas nicht mehr funktionierte. Wir konnten dann noch einige EEG’s zusammen mit dem dortigen Personal ableiten, bevor wir uns nach 14 Tagen auf unsere Heimreise machten.
Projektbericht Manuel Perker
2015 Togo
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Revision und Wartung des bestehenden EEG Systems
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Medizinisches Verbrauchsmaterial und Aufbau Neurologie in Thimphu
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Togo 2015
Neues EEG für die Hospitalschwestern in Katihoe
